Auch die Medizin entdeckt die Macht der Faszien

Vor ein paar Jahren konnte fast kein Mensch mit dem Begriff „Faszie“ etwas anfangen. In den letzten Jahren findet sich in jeder Zeitschrift ein Artikel über das „lang verkannte Gewebe“ und auch das Fernsehen hat inzwischen vermehrt Beiträge zum Thema der Faszien und ihrer Bedeutung für Fitness und Gesundheit gebracht.

Auch wissenschaftliche Studien belegen, das z.B. Muskelkater weniger aus dem Muskelgewebe, sondern hauptsächlich in den Faszien entsteht und Rückenschmerzen in vielen Fällen nicht Ursache von Bandscheibenschäden, sondern von Faszienverletzungen herrühren.

Viele Sportler lassen sich inzwischen ebenfalls an den Faszien behandeln. So z.B. die deutsche Fußballnationalmannschaft und mehrere Tennisspieler des Davis-Cup Teams und auch Eishockeyspieler.

Fasziennetz

Das Organ, welches alle inneren Strukturen des menschlichen Körpers miteinander verbindet, bezeichnet man als Fasziennetz. Dieses formgebende Bindegewebe strukturiert und verbindet alle Elemente des menschlichen Körpers und unterteilt diesen in seine einzelnen Funktionseinheiten.

Die Faszien unterliegen ständigen Veränderungen und stellen sich auf die Anforderungen ein, denen der Körper des Menschen ausgesetzt ist. Auf besondere körperliche Belastungen – wie etwa an den Gelenken – reagieren sie, indem sie zusätzliches Material produzieren, um dadurch den Körper zu stabilisieren und zu stützen. Dabei wird unter Umständen aber auch mehr Material produziert, als eigentlich notwendig wäre. Mit der Zeit wird dann die stabilisierende Wirkung so groß, dass sich Einschränkungen für die Bewegungsfreiheit ergeben, was wiederum zur Veränderung der Körperhaltung und Bewegungsmuster führt.

Faszien-Weh

Viele Krankheiten werden mit dem Fasziennetzwerk in Verbindung gebracht. Bindegewebe kann auch Schmerz verursachen, da unzählige Nerven es zum „größten Sinnesorgan“ unseres Körpers machen. Das Bindegewebe schickt sogar Signale ins Gehirn. Hierdurch entsteht ein neues Modell, wie Schmerz entsteht. Es sind nicht, wie früher angenommen, die Muskeln und Gelenke, sondern vielmehr eine Verklebung der einzelnen Faszienschichten.

Und hier setzt die Arbeit der Rolfer an. Werden die Verklebungen gelöst und das Gleiten der Faszienschichten bei Bewegung kann wieder hergestellt werden, verschwindet auch der Schmerz.

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